Therese besuchen: Was ein Boot mit Hingabe Geduld und dem Weg in den Karmel zu tun hat (4)

Veröffentlicht am 21.03.2022
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Thérèse will, wie ihre Schwestern in den Karmel, viel zu jung sagt das KIrchenrecht und viele auch so. Der Papst sagt, "wenn Gott will." Thérèse will schon zu Weihnachten, und bekommt stattdessen ein Geschenk: Hingabe und Geduld lernen.   


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Ein Ball namens „Therese“, ein Jesuskind und kein erwachsener Christus, der am Boot schläft, „Hingabe“, ein Zitat aus dem alttestamentlichen Hohelied - den Zusammenhang erspürt man auf dem Origami-Boot, das hier aufliegt ...

Wie steht es um die Geduld bei schon lange vor Gott gebrachte Gebetsanliegen?

Und Hingabe? Könnte ich mir vorstellen, wie Therese mir vorzunehmen, wie der Ball zum Spielen in den Händen des Jesukindes zu sein?

All das kann man mit Hilfe eines kleinen Bootes, das man selber basteln kann, betrachten – hier in der Kirche und, wenn man es mitnimmt, auch zuhause. Eine kleine Video-Anleitung, wie man das Origami-Boot falten kann:

Und wenn man gerade kein Origami-Boot-Papier zur Hand hat, gibt es ein pdf zum Herunterladen:

 Origami-Boot als PDF downloaden

 

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Zum Nachlesen & Vertiefen: 

Die Geschichte des kleinen Bootes in Thereses eigenen Worten: 

 

...indes war meine Zuversicht so groß, daß ich auch jetzt noch hoffte, man würde mir am 25. Dezember einzutreten gestatten …

Ich bat Jesus, meine Fesseln zu zerbrechen, Er zerbrach sie, aber auf eine ganz andere Weise, als ich es erwartete…

Das schöne Weihnachtsfest kam, und Jesus erwachte nicht... Er ließ seinen kleinen Ball am Boden liegen, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen…

Auf dem Gang zur Mitternachtsmesse war mein Herz gebrochen, ich hatte so sehr damit gerechnet, ihr hinter den Gittern des Karmels beizuwohnen!...

Diese Prüfung stellte meinen Glauben auf eine harte Probe,...

 

Er aber, dessen Herz während seines Schlummers wacht, lehrte mich, daß er denen, die Glauben gleich einem Senfkorn haben, Wunder gewährt, und daß er Berge versetzt, um diesen so kleinen Glauben zu festigen;

 

...für seine Vertrauten jedoch, für seine Mutter, wirkt er keine Wunder, ohne vorher ihren Glauben zu prüfen. Ließ er nicht Lazarus sterben, obwohl Martha und Maria ihm hatten sagen lassen, daß er krank sei?...

Bei der Hochzeit zu Kana, als die Seligste Jungfrau Jesus bat, dem Hausherrn zu helfen, antwortete er ihr da nicht, seine Stunde sei noch nicht gekommen?... Aber nach der Prüfung, welche Belohnung! das Wasser wandelt sich in Wein… Lazarus ersteht vom Grabe!...

So handelte Jesus auch an seiner kleinen Therese: nachdem er sie lange geprüft, stillte Er alles Verlangen ihres Herzens…

Am Nachmittag des strahlenden Festes, das ich in Tränen verbrachte, besuchte ich die Karmelitinnen; groß war meine Überraschung, als ich nach dem Öffnen des Gitters ein wunderschönes Jesuskind erblickte, das einen Ball in der Hand hielt, worauf mein Name stand.

Anstelle Jesu, der zu klein war, um sprechen zu können, sangen die Karmelitinnen  für mich ein Lied, das meine Liebe Mutter gedichtet hatte. Jedes Wort spendete meiner Seele süßen Trost; nie werde ich das Feingefühl des mütterlichen Herzens vergessen, das mich immer mit den wunderbarsten Zärtlichkeiten überschüttete…

Nachdem ich unter sanften Tränen gedankt hatte, schilderte ich die Überraschung, die Céline mir bei der Heimkehr von der Mitternachtsmesse bereitet hatte.

Ich hatte in meinem Zimmer in einer reizenden Schale ein kleines Boot gefunden, in dem der kleine Jesus mit einem kleinen Ball neben sich schlief; auf das weiße Segel hatte Céline geschrieben: «Ich schlafe, doch mein Herz wacht», und auf dem Boot stand nur dies eine Wort: «Hingabe!»

Oh! wenn auch Jesus noch nicht zu seiner kleinen Braut sprach, wenn auch seine göttlichen Augen noch immer geschlossen blieben, so offenbarte Er sich ihr doch durch die Seelen, die die ganze Zartheit und Liebe seines Herzens verstanden…

Am ersten Tage des Jahres 1888 gab mir Jesus nochmals sein Kreuz zum Geschenk; diesmal aber mußte ich es allein tragen, denn es war um so schmerzhafter, als es mir unverständlich war…

Mutter Marie de Gonzague teilte mir in einem Brief mit, dass die Antwort des Bischofs am 28., dem Fest der Unschuldigen Kinder, eingetroffen sei; sie habe mich aber davon nicht in Kenntnis gesetzt, da sie beschlossen habe, mein Eintritt solle erst nach Abschluß der Fastenzeit stattfinden.

Beim Gedanken an einen so langen Aufschub konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten. Diese Prüfung hatte für mich einen ganz besonderen Charakter; ich sah, wie seitens der Welt meine Bande zerrissen waren, und diesmal war es die heilige Arche selbst, die sich weigerte, die arme kleine Taube einzulassen…

Ich will gerne glauben,  dass ich unvernünftig erscheinen mußte, weil ich nicht freudig meine drei Monate Verbannung annahm, aber ich glaube auch, daß trotz gegenteiligen Anscheins diese Prüfung sehr groß war und mich sehr an Hingabe und anderen Tugenden wachsen ließ.

 

 


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